50 Jahre

 
Standesamt Inselstraße in Düsseldorf
am 30.08.1973

30.08.1973 - 30.08.2023 

Heute wären meine Frau Beate und ich 50 Jahre verheiratet .
Leider ist sie aber vor 2 Jahren verstorben. Für unsere 8 Kinder und 14 (fast 15) Enkelkinder möchte ich den Beginn unseres gemeinsamen Weges hier festhalten und mit 44 Fotos und Anekdoten dokumentieren.



Die standesamtliche Hochzeit fand im kleinen Kreise statt.
Nur unsere Trauzeugen und unsere Eltern waren dabei.
Trauzeugen waren Ingrid Gräfin von Norman und
Robert Graf von Norman. Robert ist leider auf keinem der
Fotos zu sehen da er unser Fotograf war.

Noch eine kleine Anekdote am Rande: Ich war 22 Jahre alt und somit volljährig. Beate war erst 19 Jahre. Da man damals erst mit 21 Jahren volljährig wurde, mussten die Erziehungsberechtigten meiner Verlobten einer Hochzeit zustimmen. Zum Aufgebot bestellen nahmen wir den Schwiegervater mit zum Standesamt. Das reichte dem freundlichen Beamten nicht. "Die Mutter muss auch unterschreiben". Wir erkundigten uns ob Muttern nicht Morgen mit der Tram kommen könnte und dann unterschreiben würde. "Das kostet dann aber 10,-- Mark Zusatzgebühr" war die Antwort. Darauf dann mein Schwiegervater: "Das ist mir die Alte nicht wert." Wir rasten mit meinem VW-Käfer quer durch Düsseldorf und holten Muttern vom Herd weg. So kam es, dass sie noch mit der Kochschürze bekleidet ihr Einverständnis  vor dem Standesbeamten unterschrieb.

Das Fahrrad stand da einfach so rum....


Doch zunächst noch Fotos von unserer Verlobung. Diese hatten wir auf meinen Geburtstag den 23.12.1972 gelegt.
Man beachte die Postleitzahl. Damals hatte ganz Düsseldorf
die PLZ 4000. Allgemein wurde einfach nur "4" geschrieben.


Eingeklebte Blüten vom Verlobungsstrauß


Verlobungsfoto Die Ringe glänzen (noch).

Stehend v.l.n.r. Anni, Karl, Marianne, Helmut
Links noch zu sehen die Tante meines Vaters, Maria Diel

Beates Brüder schenkten uns eine große Kiste mit Haushaltsgegenständen. Hier erklärt mir gerade Beate die Funktion einer Wäscheleine und der Klammern.
O.K. Hotel Mama sollte der Vergangenheit angehören. Aber Wäsche aufhängen?
Man beachte auch meine Haarpracht mit den Super-Koteletten (!)

Polterabend

Den Polterabend hatten wir vorsorglich in das Vereinsheim des Polizei - Sportvereins Ernst-Poensgen-Allee Düsseldorf-Grafenberg verlegt. Die Brüder von Beate waren beide Installateure. Es gab somit jede Menge Waschbecken und Toiletten die freudig und mit Elan die lange Treppe herunter gepoltert wurden.

Die Containerfirma erwähnte so etwas von 900 Kg.
2 Besen haben es nicht überlebt.

Geschafft (!)
Es gab ein rustikales Buffet.
Der damals übliche Mettigel fehlte natürlich nicht.
Es kamen Freunde, Kollegen, Familie und 
Motorsportkameraden.

Eins ist noch drin`.
(Der Wirt hatte Nachschub)


Kirchliche Hochzeit
am 06.10.1973

(Also vor 18.212 Tagen)

Beate wurde mit der Kutsche abgeholt und zur Kirche Sankt Michael in Düsseldorf-Lierenfeld gefahren. Der Opa von Beate bestand auf einer Hochzeitskutsche und übernahm auch die Kosten. Er stammte aus Ostpreußen und lebte dort auf einem Gestüt. "Eine Hochzeit ohne Kutsche ist keine richtige Hochzeit" hatte er gesagt.

Ich durfte Beate nicht vorab in Ihrem Hochzeitskleid sehen. Meine Schwägerinnen Elli und Lisl führten mich deshalb bei der Ankunft der Kutsche schon in die Kirche.

Ankunft der Braut

Beate`s Brüder Hans und Wilfried geleiteten ihre Schwester zum Altar.
Die Blumenkinder waren Corinna, Michaela und Anja. Renata hatte die Windpocken und war leider nicht dabei.



Unmittelbar vor dem Ja-Wort



Der Pastor der Pfarrgemeinde war leider erkrankt. Die Trauung vollzog ein belgischer Pater. Viel später, bei der Taufe unseres vierten Kindes bekamen wir deswegen Probleme. Von  dem damaligen Pastor in Lichtenbroich wurde bezweifelt, dass unsere Ehe überhaupt rechtmäßig sei. Wir würden eventuell in "Wilder Ehe" leben (wild war es mit Sicherheit häufig).  Ich bedeutete darauf hin, dass ich keine Probleme damit hätte, mein Kind evangelisch taufen zu lassen. "Wird wohl doch in Ordnung sein" meinte der Pastor darauf hin.
 


Auszug aus der Kirche




Es war üblich, dass der Bräutigam genügend Kleingeld in der Tasche hatte um dieses für die anwesenden Kinder "unters Volk" zu werfen.

Getümmel rund um das ausgestreute Geld. Die Kinder hatten ihren Spaß.

Im Übrigen war der Vorplatz zur Kirche "gut gefüllt". Beate und ich waren bekannt weil wir sehr aktiv in der Jugendarbeit in der ev. Schlosskirche waren. Da hatten wir uns auch kennen gelernt.


Anja verstreut die letzten Blümchen

Warten auf die Blumenkinder. Sie durften in der Kutsche mitfahren.


Ingrid macht den Kasperle am Fenster der Kutsche.



Nach 20 Minuten Ankunft an der Gaststätte. Die Pferde bekamen noch jeder einen Apfel.

Noch einige offizielle Bilder










Danach ging es an das Geschenke auspacken


Brautentführung


Einige der Gäste haben dann, einem Brauch folgend, die Braut entführt.

Robert hat alles im Bild festgehalten.

In einer Kneipe auf der Vennhauser Allee haben die "Entführer"
und meine Frau auf meine Kosten lecker Altbier getrunken.
Ich durfte dann die 30,-- Mark - Zeche bezahlen !

Eigentlich sollte es danach wieder zurück zur Hochzeitsfeier gehen. 
Die "hinterlistigen Entführer" haben meine Frau nochmals entführen wollen.
Es folgte eine wilde Verfolgungsjagt durch die Gassen der "Siedlung Freiheit".
Mein Fahrer war mein Cousin Josef. Ich dirigierte ihn mit seinem VW-Käfer
durch die nächtlichen Straßen.  Mein Vorteil war es, dass dies früher mein Schulweg war und ich mich in der Siedlung bestens auskannte. Josef blockierte das "Fluchtfahrzeug". Mit einem Satz war ich aus dem Käfer heraus und auf dem Renault meines Schwagers Hans gesprungen. 

Resultat: leichte Beule im Kotflügel, verbogener Scheibenwischer (daran hatte ich mich festgehalten). Ich rannte schnell um den Wagen herum und setzte mich auf den Platz des Fotografen Robert. Hans hatte das nicht bemerkt und dachte Robert wäre wieder im Auto. Er startete erneut, bis ihn Jemand darauf aufmerksam machte "Robert ist noch draußen dafür sitzt der Manfred mit im Auto". Danach ging es zur Hochzeitsfeier zurück.



Meine Eltern hatten derweil auf die kleine Anja aufgepasst.

Nicht drängeln... ist reichlich vorhanden.


Später gab es dann noch die üblichen Spielchen.....


10 Jahre später



Silberhochzeit



Ich vermisse dich



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